Naturschutz Lange Meile

Warum uns der Natur- und Artenschutz so wichtig ist

Warum die Lange Meile kein guter Standort für Windkraft ist

Wir sind nicht generell gegen Windkraftanlagen. Man muss aber bei der Auswahl der Gebiete sehr genau hinsehen. Diese Meinung vertreten nicht nur wir, sondern auch viele namhafte Naturschutzverbände. Im Landschaftsschutzgebiet Lange Meile leben über 120 bedrohte Arten. Sehr viele davon stehen sogar auf der roten Liste und sind vom Aussterben bedroht!

 

Wir von gegenwind-eggolsheim haben inzwischen weit über 120 Arten erfasst und diese beim Landesamt für Umwelt (LfU) gemeldet.

 

Wir haben mit den Aufzeichnungen begonnen, lange bevor es gegenwind-eggolsheim gab. Inzwischen liegen über 500 Beweisbilder vor, welche bedrohte Arten zeigen. Hier einige Beispiele:

Alle gezeigten Bilder unterliegen dem Copyright von gegenwind-eggolsheim!

Fledermäuse

Zusätzlich zu den Erfassungen der "normalen" bedrohten Arten erfassen wir auch Fledermäuse in unserem Landschaftsschutzgebiet. Fledermäuse stehen generell unter Schutz. Dabei setzen wir auf modernste Technik. Wir gehen in der Dämmerung mit Fledermausdetektoren auf die Suche. Die Detektoren können Fledermäuse punktgenau per GPS verorten und die Art bestimmen.

 

Innerhalb von nur wenigen Tagen, nachdem wir mit der Erfassung begonnen haben, konnten wir bereits über 190 Fledermäuse von 14 verschiedenen Arten verorten.

 

Im LSG, wo der Windpark errichtet werden soll, kommen u.a. vor:

 

Zwergfledermaus, Mopsfledermaus, Großes Mausohr, Bechsteinfledermaus, Breitflügelfledermaus, Kleiner Abendsegler, Kleine Bartfledermaus, Wasserfledermaus, Braunes Langohr, Rauhautfledermaus, Fransenfledermaus.

 

Die Erfassung dauert aktuell an. Es ist aber bereits jetzt absehbar, dass ein Eingriff in das LSG die Fledermäuse erheblich beeinträchtigen würde. Wichtiger Hinweis: Einige der hier aufgeführten Arten können nur sicher mit Netzfang bestätigt werden. Das dürfen nur wenige ausgebildete Experten. Wir haben aber Sonogramme, die das Vorkommen dieser Arten vermuten lassen. Das betrifft vor allem: Die Fransenfledermaus, die Rauhautfledermaus, die Bartfledermaus.

Unsere Geräte können die Laute von Fledermäusen hörbar machen und aufzeichnen. Eine Software wertet die Aufnahmen dann aus und zeigt die bestimmte Art an. Zusätzlich wird automatisch eine Logdatei erzeugt und die verortete Art per GPS dokumentiert. Von schwer zu unterscheidenden Arten werden Sonogramme einzeln von Hand begutachtet, um eine möglichst hohe Qualität der Verortung zu erreichen.

Aus den gewonnenen Daten lässt sich eine GPS-Übersicht generieren. Je tiefer man in das GPS-Bild einzoomt, desto genauer wird angezeigt, welche Art wo aufgezeichnet wurde. Das funktioniert punktgenau!

 

Wir arbeiten weiter an dieser Kartierung. Damit wird die Karte vom LSG zunehmend genauer und bringt einen hohen Aufschluss, welche und wieviele Fledermäuse vorkommen.

 

Bereits jetzt ist erkennbar: das LSG ist ein Hotspot für seltenste Fledermäuse!

Beispiel der genauen Artbestimmung anhand von Ultraschallaufnahmen einer Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) im LSG Lange Meile.  GPS 49,822065/11,1302383

Klicken Sie auf das Play Symbol um eine stark verlangsamte Aufnahme einer Breitflügelfledermaus zu hören. Stellen Sie die Lautsprecher laut.

Wildkatzen

...finden Windparks gar nicht gut!
Quelle Pixabay: Helmut Stirnweis

In den Jahren 2014 und 2019 wurden im LSG Erkundungen vorgenommen, um das Vorhandensein von Wildkatzen zu erfassen. Dabei werden raue Holzpflöcke in den Boden geschlagen. Die Pflöcke sind mit Baldrian getränkt. Umherstreifende Wildkatzen reiben sich daran. An den Pflöcken bleiben Haarproben zurück. Diese lassen sich dann per DNA-Analyse eindeutig zuordnen.

 

2014 und 2019 wurde offiziell bestätigt, dass es Wildkatzen im LSG Lange Meile gibt. Der genaue Fundort wird geheim gehalten, was auch gut so ist. Es gab hier sogar den Fund einer toten Wildkatze. Eine Obduktion hat das Tier zweifelsfrei als Wildkatze bestätigt. Das Tier wurde präpariert und steht heute Jägern als Anschauungsmodell zur Verfügung.

 

Wildkatzen haben extrem große Reviere. Kater benötigen ca. 1500 Hektar. Weibliche Tiere ca. 500 bis 800 Hektar.

 

Wildkatzen reagieren aus verschiedenen Gründen extrem auf Windparks. Die Tiere brauchen ursprüngliche zusammenhängende Wälder. Die Windparks zerstückeln die Wälder und durchschneiden die Reviere, was die Tiere aus ihrer Heimat vertreibt.